Bei strahlenden Sonnenschein wurde der "Alte Schulgarten" neben der Kirche in Kersbach aufgrund einer grundlegenden Umgestaltung eingeweiht und eine Informationstafel zur Historie des Grünanlage enthüllt. Der Gesangverein Kersbach gab der Veranstaltung mit seinen Liedbeiträgen einen feierlichen Rahmen.
Im 19. Jahrhundert wurden in ganz Bayern auf Geheiß der Regierung sogenannte Industriegärten angelegt. Dies hat aber nichts mit der Industrie im heutigen Sinne zu tun. Der Name vom lateinischen Wort "industria" = Arbeitsamkeit weist auf eine fleißige, nützliche Tätigkeit der Jugend hin.
Diese Schulgärten nach heutigen Sprachgebrauch dienten einerseits der Ausbildung der Schüler in gärtnerischen Belangen. Andererseits durfte sich der Dorfschullehrer Gemüse anbauen, was einen Teil seiner Entlohnung ausmachte.
Anfang der 1970er Jahre wandelte man den früheren Kersbacher Schulgarten in eine Parkanlage um. Doch die rund vierzig Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. So entschlossen sich im vergangenen Jahr die Gartenfreunde und der Fränkische Dorf- und Kulturverein Kersbach die Grünfläche neu anzulegen. Bei der Stadt Forchheim und ihrem Gartenamtsleiter Herbert Fuchs stieß man auf offen Ohren, denn die Arbeit sollte ein Beitrag zum Städtewettbewerb "Entente Florale" sein.
Wie sich nach der Begutachtung durch die Bewertungskommission zeigte, war es einer der drei Teilbeiträge, welche deutlich zum guten Gesamtergebnis beitrugen.
So war Bürgermeister Franz Streit voll des Lobes für die ehrenamtlichen Helfer, als er seinen Dank für das Engagement aussprach. Immerhin wurden rund 350 Arbeitsstunden geleistet. Zusätzlich sind rund drei Dutzend Einsatzstunden, vorwiegend mit Traktoren der Familie Nögel zu verzeichnen. Selbst die Sandsteine für die Stützmauer organisierten die Helfer, so dass der Stadt Forchheim dafür keine Kosten entstanden. Ortsansässige Firmen unterstützen zusätzlich mit Maschineneinsatz und Sachspenden.
Dem Dank des Bürgermeisters schlossen sich die Vorsitzenden der beiden Vereine, Siegfried Zametzer und Ludwig A. Preusch an. Siegfried Zametzer hob die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hervor. Ludwig Preusch ging auf die Geschichte der Anlage ein, welche auf der zur Einweihung aufgestellten Infotafel nachzulesen ist.
Für Pfarrerin Christel Rüstau und Kaplan Pater Samuel Patton war es eine Freude, die neu gestaltete Anlage direkt neben der Kirche segnen zu können.
Als Anerkennung lud Bürgermeister Streit die geladenen Gäste zu einem Imbiss auf Kosten der Stadt Forchheim ein.